Original signierter Scheck von Charlton Heston. Charlton Heston (gebürtig John Charles Carter; * 4. Oktober 1923 in Evanston, Illinois; † 5. April 2008 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Bürgerrechtler und Waffenlobbyist. Er wurde schon als Kind „Chuck“ genannt – als Kurzform seines zweiten Vornamens Charlton (in den meisten englischsprachigen Ländern wird bei männlichen Nachkommen der Geburtsname der Mutter als Mittelname eingesetzt. Seine Mutter Lilla Carter war eine geborene Charlton). Seine Eltern ließen sich scheiden, als er zehn Jahre alt war, und er nahm den Familiennamen seines Stiefvaters Chester Heston, eines Sägewerksbesitzers, an. Seine schulische Ausbildung absolvierte er an der Stolp Grammar School in seiner Heimatstadt, ehe er an der New Trier High School in Winnetka sein Talent für die Schauspielerei zeigte. Er studierte daraufhin Schauspielerei an der Northwestern University, wo er auch erstmals in der Hauptrolle in einem Filmprojekt, einen 16-mm-Stummfilm von Studenten über Henrik Ibsens Stück Peer Gynt (1941), mitwirkte. 1949 folgte eine Adaption von Julius Caesar (1949). Bei beiden Filmen hat Hestons Kommilitone David Bradley Regie geführt. Heston, der auch für das Radio arbeitete, diente während des Zweiten Weltkriegs drei Jahre bei der Air Force. Später arbeitete er als Model in New York, wo er seine spätere Ehefrau Lydia Clarke kennen lernte, die im selben Beruf ihren Lebensunterhalt verdiente. Nach der Heirat zog das Ehepaar nach North Carolina, wo Heston in Asheville ein eigenes Theater leitete, in dem er auch selber auf der Bühne stand. 1947 kehrte er nach New York zurück, um in Katharine Cornells Wiederaufnahme der Shakespeare-Tragödie Antonius und Cleopatra sein Debüt am Broadway zu geben. Einem breiten US-amerikanischen Publikum wurde er jedoch erst durch seine Interpretationen von Roman- und Theaterhelden in einzelnen Episoden (1949–1952) der erfolgreichen Fernsehserie Studio One bekannt, darunter Heathcliff aus Sturmhöhe (1950) und die Titelfigur aus Macbeth (1951). Hollywood wurde daraufhin auf den Schauspieler aufmerksam und William Dieterle setzte ihn in seinem Film noir Stadt im Dunkel (1950) erstmals in Szene, als jungen US-Kriegsheimkehrer, der als Spieler und Buchmacher zur Zielscheibe eines mysteriösen psychopathischen Killers wird. Nach seinem Spielfilmdebüt avancierte Heston mit Rollen in Cecil B. DeMilles Oscar-prämierten Die größte Schau der Welt (1952) und dessen Monumentalfilm Die zehn Gebote (1956) zu einem der erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods. Für Die Zehn Gebote erhielt Heston seine erste Nominierung für den Golden Globe Award. Mit einer Körpergröße von 1,91 Meter galt er als Idealbesetzung für Hollywoods Monumentalfilme der 1950er Jahre und gab fortan Heroen in allen Genres ein Gesicht, darunter der spanische Nationalheld El Cid (El Cid, 1961), Johannes der Täufer (Die größte Geschichte aller Zeiten, 1965), Michelangelo (Michelangelo – Inferno und Ekstase, 1965) oder der Omega-Mann (1971). Sein größter Erfolg war die Titelrolle in William Wylers elffachem Oscar-Sieger Ben Hur (1959), für die Heston den Academy Award als bester Hauptdarsteller entgegennehmen durfte. In Erinnerung blieb der US-amerikanische Schauspieler, der in seiner Karriere in über 120 Film- und Fernsehrollen zu sehen war, auch durch seine Rolle des Raumschiff-Kapitäns George Taylor in Franklin J. Schaffners kultisch verehrten Science-Fiction-Film Planet der Affen (1968), dem eine Reihe von Fortsetzungen folgten. Mitte der 80er Jahre verpflichtete TV-Mogul Aaron Spelling den Hollywood-Darsteller für die neue Serie Das Imperium – Die Colbys, einem Ableger der populären TV-Serie Der Denver-Clan. 2003 sah man ihn in Egidio Eronicos Drama My Father, Rua Alguem 5555 an der Seite von Thomas Kretschmann in seiner letzten Filmrolle, in der er den berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele darstellte. Kurze Zeit zuvor, im August 2002, hatte Heston die Öffentlichkeit über seine Alzheimer-Erkrankung informiert. Ebenfalls im Jahr 2003 wurde der Animationsfilm Ben Hur in den US-amerikanischen Kinos veröffentlicht, für den er die Titelrolle sprach. Sporadisch trat Heston auch als Regisseur in Erscheinung. So führte er Regie und übernahm auch Hauptrollen bei Antonius und Cleopatra (1972, auch Drehbuch), dem Abenteuerfilm Goldfieber (1982) oder der Fernsehadaption von Robert Bolts erfolgreichem Theaterstück A Man for All Seasons (1988). Von 1965 bis 1971 war Heston Präsident der Screen Actors Guild, der amerikanischen Schauspieler-Gewerkschaft, außerdem trat er als Präsident des American Film Institutes in Erscheinung. Als Theaterschauspieler war er noch im Jahr 1985 in Herman Wouks Die Meuterei auf der Caine im Londoner Queen’s-Theater zu sehen, mit dem er sein Debüt auf der englischen Bühne feierte. 1988 inszenierte er eine chinesische Version von Wouks Roman am Pekinger Volkstheater. In der 1990 produzierten Hörbuchreihe Giants of Philosophy übernahm Heston die Rolle des Erzählers.